Es wird kalt und der Terminkalender für anstehende Konzertbesuche wird immer voller. So ist es kein Wunder, dass sich auch Pain in der bayerischen Landeshauptstadt die Ehre geben.
Doch die Schweden um Peter Tägtgren tauchen selbstverständlich nicht alleine auf, sondern haben eine illustre Truppe an Vorbands dabei, die sich „Turmion Kätilöt“ und „Engel“ nennen.
Die Erstgenannten fangen um Punkt 20 Uhr, vor einer überraschenderweise schon sehr gut gefüllten Halle an. Der Sound der Jungs tendiert sehr stark in Richtung Crossover, da viele elektronische Elemente ihren Weg in die Stücke finden.
Die Outfits der Truppe sprechen hingegen eine ganz andere Sprache: Allesamt in SM- bis Black Metal-Kluft gekleidet will das gesehene mit dem gehörten doch nicht ganz so gut harmonieren. Mal abgesehen von der Irritation die sie auslösen, spielen die Finnen eine sehr solide Show, die nach 30 Minuten ihr Ende findet.
Kleine Notiz am Rande: In ihrem Heimatland landet das Sixtett in regelmäßigen Abständen in den oberen Chartregionen.
Nach kurzem Umbau entern die Melodic-Death-Metaler von Engel die Bühne. Schon ab dem ersten Ton dominiert ein wuchtiger Bass die Location und die ersten Schädel fangen an zu bangen. Hinzu gesellen sich auch die ersten Moshpits des Tages. Man merkt zwar, dass die Ursprünge der Jungs ganz klar bei „In Flames“ zu suchen sind, trotzdem bewahren sie sich eine eigene Note, die sie vielleicht noch nach ganz weit vorne bringen kann. Man sollte diese Schweden auf jeden Fall im Auge behalten.
Nun kommt es aber zum Hauptgrund der meisten Besucher dieses Abends: PAIN betreten unter euphorischen Jubel und „Lux Aeterna“ von Clint Mansell die Bühne. Diese ist für eine mittelgroße Halle wie das Backstage doch relatoiv aufwenidg gestaltet. Die Verstärker und Boxen verstecken sich hinter einem endzeitlichen Bühnenbild und mehrere großen Bildschirmen die entweder die dazu passenden Videoclips oder thematisch angelehnte Ausschnitte zeigen.
Und Tägtgren sieht im echten Leben tatsächlich so fertig aus wie in den Videos und Bildern, was seine Live-Qualitäten dabei aber in keinster Weise beeinträchtigt.
Routiniert aber mit sichtlichem Spaß wird den Fans ein Hit nach dem anderen entgegen geschleudert. Mit einigen, kleinen Intermezzos mit dem Publikum („Dirty Woman“ ;-)) wird dazu die Stimmung noch lockerer. Nach zwölf Krachern endet der offizielle Teil der Veranstaltung, was PAIN jedoch nicht daran hindert nach wenigen Minuten eine saftige Zugabe abzuliefern. Angefangen mit dem AC/DC-Akustik-Cover „Have A Drink On Me“ darf das Quartett noch weitere fünf Songs abgefeiert werden. Mit dem obligatorischen „Shut Your Mouth“ endet die durchgehend professionelle und routinierte Veranstaltung.
Noch eine ganze Zeit lang stehen die Jungs auf der Bühne und bedanken sich fleißig. Sogar der Bassist Johan ließ es sich nicht nehmen einen Crowd-Surf durchzuziehen.
Eine weitere Überraschung gab es als ich schon auf meine S-Bahn gewartet habe: nach bestimmt 10-15 Minuten kamen alle noch mal auf die Bühne und spielten „Bye/Die“. Ein weiterer Beweis wie viel Mühe sich solche Bands geben und nach all den Jahren immer noch eine Verbundenheit zu den Fans haben, die manchen schon nach Monaten abkommt.
In diesem Sinne freue Ich mich schon jetzt auf das nächste Mal!
Igor Barkan
Photos: N.W.
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Setliste:
Let Me Out
Dancing With the Dead
Psalms of Extinction
Dirty Woman
Zombie Slam
End of the Line
Suicide Machine
Nailed to the Ground
It’s Only Them
The Great Pretender
I’m Going In
Monkey Business
Zugabe:
Have a Drink on Me
Supersonic Bitch
Fear The Demon
Same Old Song
Shut Your Mouth
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