Ein Album mit dem eingängigen Titel „SCHLAGER“ – und einem Cover, das ein grelles Tattoo auf der Unterlippe von VANESSA MAI zeigt. Wort und Bild dokumentieren auf einen Blick symbolisch den Grenzgang der Künstlerin, die sich seit ihrem Karrierestart als Solosängerin dagegen gewehrt hat, in einer vorgegebenen musikalischen Schublade zu stecken und damit vermeintlich nur einen engen kreativen Raum zur Verfügung zu haben. Das ist keine Absage an das Genre, das der 26-jährigen ohnehin seit ihrer Kindheit ganz nahe ist, es ist vielmehr eine bewusste Öffnung zur musikalischen Symbiose. Also präsentiert VANESSA MAI mit ihrer neuen Doppel-CD ein Album, das mit Sicherheit für Diskussionsstoff sorgt. Tiefe Gefühle und rotzfreche Ablehnung, Up Tempos, tanzbar und Electro Beats.
Eine Geschichte für sich ist schon die Entstehung der ersten Single „Wir 2 immer 1“, die zusammen mit Olexesh entstand. Olexesh kam. Sah. Und rappte. Vanessa sang. Und ein hitverdächtiger Song war geboren. „Ich mag dieses Vermischen von Genres. Wir haben uns einfach gefunden. Er war auch ganz frei von dem ganzen Genre-Denken. Das hat mir imponiert.“
Hierbei handelt es sich um Auszüge aus dem aktuellen Pressetext zum am 3. August erscheinenden Album der Powerfrau aus Baden-Württemberg und wir haben uns einfach mal die Frage gestellt, was ist denn eigentlich Schlager und wie hat er sich im Laufe der Jahre verändert?
Nimmt man die früheren Zeiten des guten alten Schlagers, dann denkt man unwillkürlich an Schnulzen, Texte die sich hauptsächlich irgendwie reimten aber keinen tieferen Sinn beinhalteten. Der Schlager war regelrecht verpönt, die die ihn damals schon zugetan waren wurden belächelt und man fühlte sich fast als Außenseiter.
Das hat sich Schlag(er)artig geändert, als Künstlerinnen wie Helene Fischer, Beatrice Egli oder auch eben Vanessa Mai die Bühne betraten und dem Schlager neues, frisches Leben einhauchten. Plötzlich war dieses Genre wieder “in” man war cool auch in den Augen der jüngeren Fraktion, wenn “Atemlos” oder “Mein Herz” durch die Festzelte und Diskotheken hallte und dieses Schubladendenken ein Ende nahm. Auch etablierte Künstler wie zum Beispiel Roland Kaiser, Mary Roos oder Claudia Jung passten sich dem Stil musikalisch weiter an ohne sich dabei zu verbiegen oder sich in dem Sinne zu verändern, dass sie sich in Bodys zwängten oder von der Decke schwebten und auch da war ein deutlicher Sprung nach oben zu verzeichnen. Insgesamt gesehen ist der Schlager populärer geworden vom Gesamtbild her, denn ob Beat, Pop, Jazz, Folk, Country völlig egal der Schlager ist unglaublich vielfältig geworden, sexy und man muss sich dessen keinesfalls mehr in der Gesellschaft verstecken und das ist auch gut so!
Fotocredit: Ariola
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