Nachdem wir über die letzten Monate von zahlreichen Lesern mit einigen Fragen zum sog. Hanauer Mainuferfest kontaktiert wurden, insbesondere zur Handhabe was Sicherheit und Gefahrenvermeidung angeht, haben wir uns für euch direkt an die Stadt Hanau sowie die Polizei Südosthessen gewandt und möchten (mit deren Freigabe) diese Antworten für euch 1 zu 1 offenlegen, sodass jeder potentielle Besucher für sich abwägen kann, ob ihm/ihr diese Vorkehrungen genügen:
BM: Die Firma DSH hat auf unsere schriftliche Anfrage zur Offenlegung über die in 2024 exakte Anzahl der gebuchten Sicherheitskräfte die Auskunft verweigert. Unsere Anfrage vom 24.8., 27.8 sowie 3.9.2024 an die Stadt Hanau blieben ebenfalls unbeantwortet. Mit der Bitte um Stellungnahme:
Stadt Hanau: “Es gibt ein mit allen relevanten Sicherheitsbehörden abgestimmtes Sicherheitskonzept. Aus einsatztaktischen Gründen können wir zum genauen Sicherheitskonzept keine Angaben machen.“
BM: Wird es in 2025 wieder keine Zugangskontrollen, Taschenkontrollen geben?
Stadt Hanau: “Eine Zugangskontrolle ist bei dem offenen Veranstaltungsgelände nicht vorgesehen.”
BM: Wie wird das Gelände von der Wasserseite her gesichert?
Stadt Hanau: “Über die DLRG.”
BM: Wie schnell kann das Gelände evakuiert werden?
Stadt Hanau: “Siehe Antwort auf Frage 1”.
BM: Wie werden dieses Mal die Besitztümer durch alkoholisierte Randalierer geschützt?
Stadt Hanau: “Beschwerden aus den vergangenen Jahren liegen uns nicht vor. “
Anmerkung der Redaktion: Es gab zwar keine Beschwerden, jedoch aber einige Straftaten. Wir haben deshalb unabhängig von diesem Interview beim zuständigen Polizeipräsidium nachgefragt:
Hier die schriftliche Auskunft der Polizei Südosthessen:
“Im Jahr 2023 wurden 4 Straftaten polizeilich gemeldet, welche in den Zeitraum des Mainuferfestes in Großauheim fielen. Bei diesen Delikten handelte es sich in vier Fällen um den besonders schweren Fall des Diebstahls aus Kraftfahrzeugen in Tateinheit mit Sachbeschädigung. Im darauffolgenden Jahr verstieß ein Besucher des Festes gegen das Waffenbesitzverbot, ein entsprechendes Strafverfahren wurde eingeleitet”, schreibt die Polizei Kriminaloberkommissarin.
_________
BM: In 2024 gab es eine zweite Bühne, nahe platziert zum Ufer/Wasser. Diese Bühne war für Kinder frei zugänglich (Treppe nicht abgeriegelt) sowie auch zur Wasserseite hin nicht abgesichert. Welche Firma war hier verantwortlich? Wäre ein Kind rückwärts gestürzt und im Main ertrunken, wer hätte hier die Verantwortung übernommen? Kein Hinweisschild o.ä. wie bspw. “auf eigene Gefahr” zu sehen.
Stadt Hanau: “Für die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht wird entsprechend gesorgt.“
BM: Auf welcher Grundlage wurde und wird ein Feuerwerk im sog. Naturschutzgebiet “Natura2000” hessische Mainauen während der sog. Brutzeit gerechtfertigt?
Stadt Hanau: “Seit 2022 (auf der anderen Mainseite) gab es kein Feuerwerk, es ist auch für dieses Jahr keines geplant.”
Laut offizieller Pressemitteilung sind auch in diesem Jahr wieder rund 30 Vereine am Hanauer Mainuferfest involviert. Musikalisch dürfen sich die Gäste an den verschiedenen Tagen u.a. auf folgende Bands freuen: Lieblingsband, Livejam, sowie auch zum 4. Mal in Folge als Hauptact für den Samstagabend auserwählt: “Banjoory”. Ob bei dieser wiederholten Buchung die u.a. durch die Ehefrau eines der Bandmitglieder gezeichnet wurde ein eventueller Interessenkonflikt (Bevorzugung) besteht, antwortet die Stadt Hanau (die dieses Fest mit öffentlichen Mitteln unterstützt): “Aus unserer Sicht keiner”.
Fazit/ Interpretation:
Unserer Auffassung nach reagiert die Stadt Hanau sehr reserviert auf unsere (verständlicherweise unangenehmen) Leserfragen. Da es auch in diesem Jahr wieder keine Zugangs- oder Taschenkontrollen geben wird, ist es kaum nachvollziehbar, ob und wieviele Personen mit gefährlichen Gegenständen, selbst mitgebrachtem Alkohol (Flaschen) etc. auf dem Festgelände unterwegs sein werden.
Wir wünschen allen Beteiligten sowie allen Besuchern ein friedliches Mainuferfest 2025, bei bestem Wetter und abwechslungsreichem Unterhaltungsprogramm.