Ich packe meinen Koffer… – Tipps für die Reise

Ja klar, Koffer packen hat jeder schonmal gemacht. Der letzte Urlaub ist hoffentlich noch nicht lange her und der Nächste kommt bestimmt. Der Koffer ist dabei ein wichtiger Begleiter und sorgt dafür, dass wir uns überall auf der Welt auch ein kleines bisschen zu Hause fühlen, da wir unsere wichtigsten Dinge bei uns haben. Aber irgendwie sitzt man doch auch oft am Reiseziel seiner Träume und denkt sich: „Na ganz ideal hab ich aber nicht gepackt!“. Dabei ist es garnicht so schwer seinen Koffer zu optimieren. Wir haben dafür ein paar Tipps zusammengetragen, um euch das Leben auf Reisen leichter zu machen, sei es beruflich oder privat.

Simplify your life

Dieser Leitspruch hat in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit bekommen. Bücher, Filme, ja ganze Netflix-Serien drehen sich um die Vereinfachung des Lebens durch Reduktion. Und auch wenn es für das eigene Leben vielleicht zu radikal erscheint, kann man das Prinzip auf seine Reisevorbereitungen doch besonders gut übertragen, denn Kofferpacken startet ja schon bevor der Koffer überhaupt aufgeklappt wird! Die Lösung liegt aber nicht im kopflosen Weglassen möglichst vieler Gegenstände, sondern der richtigen Einschätzung der Anforderungen und einer genauen Selbstbeobachtung: Was ist dringend nötig um auf meiner Reise optimal ausgestattet zu sein? Das sind quasi Gegenstände die ganz objektiv wichtig sind, wie zum Beispiel Zahnbürste, Unterwäsche oder Medikamente. Aber schon hier können wir ein wichtiges Prinzip aus der Simplify-Bewegung benutzen: Denke über wirklich jedes Item nach und entscheide ob es wirklich nötig ist. Dazu gleich ein paar Anregungen: Bei Bekleidungsstücken die man jeden Tag wechselt (Unterwäsche, T-Shirts, Socken) gilt die Faustregel: Anzahl der Reisetage + 1. So hat man etwas Puffer eingebaut, ist aber dennoch nicht überladen. Aber schon bei Dingen wie Hosen und Pullis sollte man genau bedenken, was wirklich gebraucht wird. Muss man wirklich jeden Tag wechseln und was anderes anhaben? Oder besteht nicht die Möglichkeit durch geschickte Kombinationen immer wieder neue Looks aus wenigen Einzelteilen zu kreieren? Oder ist es nicht sinnvoll bei einer Reise die zwei wichtige Geschäftstermine und drei reine Reisetage enthält, die Reisetage in ein und demselben gemütlichen Pulli zu bestreiten und nur für die zwei Termine besondere Kleidungsstücke einzupacken? Natürlich lässt sich das nicht generell beantworten, da jede Reise und jeder Mensch ganz eigene Anforderungen hat, aber schon das Drüber-Nachdenken kann einen weiterbringen und den Koffer optimieren.

Kommen wir zu einem ganz besonderen Wohlfühlthema: Der Kulturbeutel. Hier verstauen wir Dinge die essentiell für unsere Hygiene und damit für unser Befinden sind. Auch das ist daher so individuell wie der Besitzer selbst. Auch hier kann man die obergenannten Prinzipien anwenden und so herrausfinden, was man wirklich benötigt. Wenn man öfters auf Reisen geht ist es sehr zu empfehlen, einen vollausgestatteten Kulturbeutel ausschließlich für diesen Zweck zu besitzen. Zum einen erleichtert es das nervige, zeitraubende Ein- und Auspacken vor und nach der Reise, zum anderen gibt es einem die Sicherheit nichts vergessen zu haben. Als sinnvoll hat es sich dann auch herausgestellt, dass man seinen Kulturbeutel in regelmässigen Abständen auf seine Optimierung hin überprüft. Wurde eine bestimmte Creme auf den letzten drei, vier Reisen nicht verwendet ist sie vielleicht nicht wirklich wichtig und kann aus dem Reisegepäck entfernt werden. Wieder etwas eingespart, wunderbar! Für Menschen die viel Kurzstrecke fliegen und dabei am liebsten nur Handgepäck haben, ist es schlau sämtliche Flüssigkeiten direkt in Reisegröße zu kaufen, um am Security-Check keine Probleme zu bekommen. Dann gehört ein kleiner Plastikbeutel natürlich auch zur Grundausstattung des Kulturbeutels, um die Flüssigkeiten darin ordnungsgemäß zu verstauen.

 

Der Koffer

Bevor wir den Koffer nun packen müssen wir ihn ja erstmal haben! Dazu ein Gedanken: Hier lohnt es sich das eigenen Reiseverhalten genau zu analysieren. Denn der Markt für Koffer ist breitgefächert und wie sooft reicht die Preisspanne von wenigen Euros bis weit über die 1000er Grenze hinaus. Dabei sollte man nicht kopflos Geld verbrennen, aber gleichzeitig ist es auch wenig sinnvoll ein absolutes Billigprodukt zu kaufen, dem schon nach zwei Reisen die Rollen abbrechen. Am Ende ist die teuere Variante doch die günstigere, weil sie einfach lange hält und beim Reisen perfekt unterstützt. Natürlich sollte man auch die Koffergröße genau überdenken. Wenn man eher in lange Urlaube fliegt, dann braucht man definitiv eine große Größe. Wenn man aber meistens auf kleine Wochentrips geht, dann kann einen ein halbgefüllter 80l-Koffer auch ziemlich nerven. Hier reicht auch ein mittelgroßer Koffer völlig aus und hebt den eigenen Komfort. Bei häufigen Ausflügen von wenigen Tagen, lohnt es sich vielleicht auch einen Koffer zu kaufen der Handgepäckmaße hat. Das entspannt zum einen den Platz im Auto und das Handling in der Bahn und macht zum anderen Flugzeugreisen schneller und billiger: Man muss nicht mehr ewig an der Gepäckausgabe warten und viele Fluglinien bieten billige Sondertarife an, wenn nur mit Handgepäck geflogen wird.

Besonders zu beachten sind neben stabilen Schlössern (am besten TSA-Schlösser, denn diese können Grenzbeamte bei Bedarf öffnen, ohne die Schlösser aufbrechen zu müssen, da es einen standarisierten Schlüssel dafür gibt) die Rollen. Sind sie zu klein und hart, verringert das ihren Rollkomfort. Das trifft schon auf normalem Untergrund zu, aber sobald man einmal seinen Koffer über unebenes Gelände oder gar Kopfsteinpflaster gezogen hat, weiß man die Vorzüge von großen Rollen zu schätzen. Auch deren Anzahl ist nicht unerheblich, denn vier Rollen ergeben einen deutlich geringeren Aktionsradius als zwei. Das ist vor allem bei Bahnfahrten hilfreich, macht es doch das Navigieren in den engen Gängen sehr viel einfacher und schont die Nerven der Mitreisenden sowie die Eigenen.

Und noch ein kleiner Tipp: Gerade wenn man sich für ein häufig gekauftes Modell entscheidet, ist eine Markierung des eigenen Gepäckstückes nicht unwichtig. Das ist schnell gemacht und erspart einem die unsicheren Momente am Gepäckrückgabeband des Flughafens oder gar die peinliche Situation einen fremden Koffer wegtragen zu wollen. Es reicht schon ein kleiner Aufkleber oder Gewebeklebeband um das Gepäck klar erkennbar zu machen, ohne die Optik all zu sehr zu beeinflussen. Es empfiehlt sich, den Aufkleber über eine Kante hinweg zu kleben, so dass man ihn von mindestens zwei Seiten aus sehen kann, denn man weiß ja nie wie der Koffer dann liegt.

Das Packen

Nun aber geht es ans Eingemachte: Der Koffer ist bereit und der Inhalt wurde sorgsam ausgesucht. Es empfiehlt sich, erst einmal alle Gegenstände neben den Koffer zu legen. So behält man eine gute Übersicht, ob alles da ist und wieviel Volumen benötigt wird. Erst wenn man sich sicher ist an alles gedacht zu haben (hierbei helfen To-Do-Listen ganz wunderbar) kann man loslegen. Dabei beginnt man immer mit den Stücken, die viel flächigen Platz benötigen. Das sind meistens Hosen, Kleider, Pullis und Shirts. Sie werden gleichmäßig verteilt, wobei das meisten Gewicht möglichst auf die Seite der Kofferräder gepackt werden sollte. So hat man später den Schwerpunkt möglichst tief, was ein angenehmes Handling beim Rollen ergibt. Anschliessend füllt man die Lücken mit kleineren Dingen auf. Gerade Socken und Unterwäsche eigenen sich hierfür und können so für eine gute Stabilisation im Koffer dienen. Für besondere Pack-Spezialisten gibt es noch den Tipp die eigene Zusammenlege-Technik von Shirts und ähnlichem auf den Koffer anzupassen. Je breiter Shirts gefaltet werden, desto flacher ist ein daraus resultierender Stapel und je schmaler sie zusammengelegt werden, desto höher ist er. Einmal spart man also seitlich Platz und einmal in der Höhe. Beides hat seine Vorteile, je nach Koffer-Ausmaßen. Das kann einige Platz-Optimierung bedeuten.

Gibt es Gegenstände die groß und starr sind und höher als eine Kofferhälfte, so sollte man darauf achten, dass an betreffender Stelle in der anderen Hälfte entsprechen flacher gepackt wird. So erspart man sich übertriebenes Zusammenquetschen beim Schliessen des Koffers. Hat man besonders viel kleinteiliges Packgut, so ist es hilfreich die betreffende Kofferhälfte am Schluss noch mit einem Tuch oder Handtuch abzudecken bevor man die Gepäckbänder des Koffers schliesst. So vermeidet man, dass alles beim nächsten Öffnen rauspurzelt.

Während der Reise

Auch während der Reise gibt es noch ein paar Vorschläge die einem das Leben erleichtern. Zu erst einmal sollte man die Ordnung des Koffers möglichst immer halten. Das spart Zeit und auch Nerven, denn man findet alles besser wieder, wenn es immer am gleichen Platz ist. Und dann kommt es zu dem Phänomen, dass sich der Inhalt im Laufe der Reise immer mehr auszudehnen scheint. Schuld daran ist vor allem die benutze Kleidung. Oft wird sie wie zu Hause in die sprichwörtliche Ecke gefeuert. Man knüllt die Dreckwäsche einfach zusammen und verstaut sie irgendwie im Koffer. Das ist nicht optimal denn so verbraucht sie mehr Platz und führt zu mehr Chaos. Besser ist es auch die dreckige Wäsche wieder fein säuberlich zusammen zu legen und dann in einen eigens mitgebrachten Wäschesack zu packen. Auf diese Weise hat man sie von allem Unbenutztem abgegrenzt und trotzdem perfekt packbar gemacht. Ein weiterer Wäschesack für Schuhe ist übrigens ebenfalls zum empfehlen. So kann man sie ohne Gefahr für die sauberen Klamotten einpacken, auch wenn sie durch Regen oder ähnliches schmutzig geworden sind.

Gute Reise!

Zusammenfassend kann man sagen, dass jede Reise ihre eigenen Anforderungen hat und jeder Mensch andere Vorlieben und Bedürfnisse. Dennoch können die beschriebenen Tipps das Reisen einfacher und entspannter machen. Wir hoffen wir konnten die ein oder andere Inspiration liefern und wünschen an dieser Stelle viele schöne, erfolgreiche und vor allem eindrucksvolle Reisen!


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